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Die EU will seine Bürger bald weltweit besteuern!

Autorenbild: Zlatko MedleZlatko Medle


Frankreich plant US-ähnliche Steuer auf Auslandsbürger: Was das für Expats bedeutet


In den letzten Jahren haben sich weltweit zahlreiche Länder auf eine strengere Besteuerung ihrer Bürger im Ausland fokussiert. Ein Beispiel, das vielen Expats bekannt sein dürfte, ist das US-Modell der staatsbürgerschaftsbasierten Besteuerung: Amerikanische Staatsbürger müssen unabhängig von ihrem Wohnsitz weltweit Steuern zahlen. Diese Praxis hat die französische Regierung nun ebenfalls im Blick, und erste Schritte in Richtung einer ähnlichen Steuerpolitik wurden bereits eingeleitet.


Vor einigen Monaten schlug ein französischer Kandidat für ein politisches Amt vor, eine Besteuerung für Franzosen im Ausland einzuführen, was viele überrascht hat. Auch wenn dieser Kandidat die Wahl nicht gewann, wurde die Idee inzwischen von anderen Politikern aufgegriffen. Der französische Finanzausschuss hat kürzlich eine Änderung verabschiedet, die eine „gezielte universelle Steuer“ vorsieht. Dieses Gesetz zielt darauf ab, dass französische Staatsbürger, die in Länder mit niedrigeren Steuersätzen ziehen, weiterhin ihre Steuerpflicht in Frankreich erfüllen müssen – auch wenn sie ihren Wohnsitz ins Ausland verlegt haben.


Was bedeutet das konkret?


Nach dem neuen Vorschlag würde jeder französische Staatsbürger, der innerhalb der letzten zehn Jahre mindestens drei Jahre in Frankreich gelebt hat, steuerpflichtig bleiben, auch wenn er oder sie ins Ausland zieht. Dies bedeutet, dass man in Frankreich Steuern zahlen müsste, als ob man nie weggezogen wäre. Ein Steuerkredit soll doppelte Besteuerung verhindern, indem bereits gezahlte Steuern im Wohnsitzland angerechnet werden. Aber anders als bei der US-amerikanischen Steuerpolitik betrifft diese Steuerpflicht nur Franzosen, die in Länder mit mindestens 50 % niedrigeren Steuersätzen als Frankreich leben.

Viele französische Expatriates könnten somit zum Ziel dieser Steuerreform werden, insbesondere jene, die in Länder wie Belgien gezogen sind, um Steuern zu sparen. Frankreich versucht damit zu verhindern, dass wohlhabende Bürger ins Ausland gehen, um ihre Steuerlast zu senken, während sie weiterhin vom französischen Pass profitieren.


Ein globaler Trend der Besteuerung von Auslandsbürgern?


Dieser Trend zur „staatsbürgerschaftsbasierten Besteuerung“ könnte sich bald weltweit ausbreiten. Immer mehr Länder sehen ihre Bürger im Ausland nicht mehr nur als Teil ihrer Gemeinschaft, sondern auch als potenzielle Steuerquellen. Neben Frankreich überlegen auch andere westliche Länder, wie Kanada und Australien, ähnliche Steuermodelle einzuführen oder zumindest die Auswanderung steuerlich unattraktiver zu gestalten.

Das neue Modell in Frankreich beschränkt sich vorerst auf Bürger, die in Länder mit sehr niedrigen Steuersätzen ziehen, doch die Tür zu weiteren Reformen ist geöffnet. Politiker wie Jean-Philippe Tanguy von der Partei „National Rally“ unterstützen die Maßnahme mit dem Argument, dass Staatsbürgerschaft nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten mit sich bringe. Während sich westliche Staaten zunehmend ökonomischen Herausforderungen stellen müssen, sehen viele Regierungen eine neue Einnahmequelle in Bürgern, die – so das Argument – sich ihrer finanziellen Verantwortung gegenüber ihrem Geburtsland entziehen, indem sie ins Ausland ziehen.


Warum ein zweiter Pass jetzt noch wichtiger wird


Für viele Expats bedeutet dies, dass sie sich besser vorbereiten sollten. Die Aussicht auf eine erweiterte Steuerpflicht im Ausland lässt die Nachfrage nach „Exit-Strategien“ wie einem zweiten Pass steigen. Ein weiterer Pass bietet Expats die Option, sich ihrer Steuerpflicht durch die Aufgabe der französischen Staatsbürgerschaft zu entziehen, wenn die Steuerlast im Ausland zu hoch wird.


Experten raten, sich frühzeitig um eine zweite Staatsbürgerschaft zu kümmern, da der Prozess oft langwierig und kostenintensiv ist und durch zunehmende Bürokratie weltweit erschwert wird. In vielen Ländern gibt es Programme für eine „Staatsbürgerschaft durch Investition“, beispielsweise in der Karibik, die eine zweite Staatsbürgerschaft im Austausch für Investitionen anbieten.


Fazit: Welche Folgen könnte das für Expats haben?


Sollte Frankreich den Gesetzesvorschlag umsetzen, könnte dies ein Präzedenzfall für weitere europäische Länder sein, die ebenfalls ihre Auslandsgemeinschaft stärker zur Kasse bitten wollen. Steuerexperten betonen, dass Expats mit einer westlichen Staatsbürgerschaft nun mehr denn je Strategien entwickeln müssen, um ihre steuerliche und persönliche Freiheit zu wahren. Ein zweiter Pass, wie er beispielsweise durch Investitionen erlangt werden kann, wird dabei immer mehr zur Lebensversicherung für Expats, um sich gegen plötzliche steuerliche Verpflichtungen ihres Herkunftslandes abzusichern.


Mit dieser Entwicklung könnte sich ein neues Kapitel in der Besteuerung von Auslandseinwohnern aufschlagen. Für zukünftige Expats gilt daher: So schnell wie möglich auswandern und Informiert bleiben und – wenn nötig – die notwendigen Schritte einleiten, um ihre finanzielle Freiheit langfristig zu sichern.



 
 
 

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